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Esche

Esche Fraxinus excelsior

Fraxinus excelsior

Die Gemeine Esche spielte in der nordischen und germanischen Mythologie eine zentrale Rolle. Das germanische bzw. nordische Gegenstück zu Adam und Eva sind Ask und Embla - man beachte die jeweilige Ähnlichkeit im Wortlaut. Ask (nordisch: Esche) und Embla (nordisch: Ulme) trieben dereinst als leblose Stämme im Weltenmeer umher und wurden an den Strand gespült. Hier wurden sie von den Göttern mit Lebensatem, Wärme und Geist beschenkt - es entstanden Mann und Frau.

Eine ganz besondere Esche war bei den Wikingern, die sich selbst übrigens Aschemannen nannten, gar die Stütze der Welt: Yggdrasil, die Weltenesche, verband die Götterstadt Asgard mit dem Riesenland Jotunheim und der Unterwelt Niflheim. Der Fall der Weltenesche war gleichbedeutend mit dem Weltuntergang. So verwundert es nicht, dass Eschenwälder als heilig galten. Bei Uppsala (Schweden) wurde ein Eschenhain dem nordischen Gott Odin gewidmet und für heilig erklärt, weil dieser laut Mythologie neun Tage lang verwundet an der Weltenesche yggdrasil hing und dort seine Fähigkeiten als Runenleser und Zaubermeister erlangte. Odins skaldischer Beiname war Galgagramir (Galgenherr) oder auch Hangi (Gehängter). Die vermeintlichen parallelen zum Christentum - die angelsächsische Übersetzung für das christliche Kreuz war "Galgen" - waren für die mittelalterliche Missionierung der nordischen Stämme höchst förderlich.

Esche Fraxinus excelsior

Erstaunlicherweise spielt die Esche sogar bei den alten Griechen eine ähnliche göttliche Rolle: Bereits 700 v. Chr. wurde dort dokumentiert, dass der Göttervater Zeus das dritte, eherne Geschlecht aus Eschen schuf. Aber weil die Griechen auch Pragmatiker waren, wurde der göttliche Baum auch auf seine Zweckmäßigkeit hin überprüft. Die Griechen bemerkten alsbald, dass junge Eschentriebe hervorragende, weil haltbare und elastische Zaunpfosten ergaben. Der Gattungsname "Fraxinus" leitet sich daher vom griechischen "phrasso" (dt.: umzäunen) ab. Und schließlich empfahl kein geringerer als Hippokrates Zubereitungen aus Eschenblättern und -früchten zur Behandlung von Rheuma und Gicht.

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