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Chinesisches Rotholz und weitere Kostbarkeiten
Metasequoia glyptostroboides
lm Vergleich zu den bereits beschriebenen "Baumriesen" fristet das noch jüngere Chinesische Rotholz (Metasequoia glyptostroboides) in der straßennahen Nordostecke des Parks ein noch unauffälliges Dasein. Seine alternative Bezeichnung "Urweltmammutbaum" deutet darauf hin, dass diese Art seit dem Tertiä6 also seit 65 Mio. Jahren existiert. Insofern verwundert es nicht, dass der Baum in Nachbarschaft des zweiten, lebenden Park-Fossils, dem Ginkgo, gepflanzt wurde. Vorbei an der Ostseite des Landhauses Schloss Kölzow trifft der Blick auf eine imposante Hänge-Buche (Fagus sylvatica "Pendula"). lhr malerisch herunterhängendes Blätterdach bildet unmittelbar am Rande des großen Parkteiches ein äußerst romantisches Plätzchen und diente bereits als grünes Trauzimmer. Wer den Teich an der Südseite des Gutshauses umrundet, trifft vorbei an der bereits bekannten Eiben-Gruppe und Blutbuche auf eine weite Freifläche, die mit allerlei Baumriesen bestückt ist und nach Südwesten jüngst erweitert wurde. Dabei wurden unter anderem zwei alte Pyramiden-Eichen (Quercus robur "Fastigiata") von ihrer Zwangsjacke - der umgebenden Waldkonkurrenz - befreit und füllen ihre schon licht gewordenen Kronen nach und nach wieder mit grünem Laub. Die mit 570 Jahren wohl älteste Pyramiden-Eiche steht im hessischen Babenhausen und gilt als Vorfahre aller mittel- und nordeuropäischen Vertreter dieser Sorte. Nur aus etwa 2% der Eicheln eines solchen Baumes entwickeln sich wieder Eichen mit der gewünschten Säulen-Krone, die übrigen wachsen als "normale" Stiel-Eichen heran. Entsprechend teuer waren diese begehrten Gehölze schon in vergangenen Zeiten.
Dagegen ist die nicht minder schöne Weiß- oder Hainbuche (Carpinus betulus) in europäischen Wäldern nicht gerade selten und zeichnet sich durch einen unbändigen Lebenswillen aus. Ihre außerordentliche Schnittfestigkeit degradierte sie in barocken Parks zu stark gestutzten, architektonischen Zierhecken, in der freien Landschaft gar zu lebenden Zäunen, die nicht etwa zurückgeschnitten, sondern nur noch "geknickt", "gehauen" oder "gehagt" wurden. Bewahrt man die Hagbuche, wie sie deshalb auch genannt wird, vor solch einer brutalen Behandlung, entwickelt sie sich, zu einem wunderschönen, stattlichen Großbaum, wie hier im Park des Landhauses Schloss Kölzow.