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Berg-Ulme
Ulmus glabra
Dass es ohne die Ulme keine Frauen im Norden gäbe, kann man bei der Esche nachlesen. Auch, dass die alten Griechen ihren Senf selbst zu Bäumen gaben, die gar nicht in ihrer Heimat, sondern viel weiter im Norden wuchsen. Aber die Griechen waren eben schlau, und so wird man bei lhnen auch fündig, wenn man etwas über die Heilkraft des Baumes erfahren möchte: Der griechische Arzt Dioskurides nutzte den abgekochten Ulmenbast zur Behandlung von hartnäckigem Husten sowie zur Heilung von Wunden und Knochenbrüchen. Ulmenrindentee wurde zur Behandlung von Durchfall eingesetzt, pulverisierte Rinde gegen Ekzeme und Hautkrankheiten.
In der griechischen Mythologie galt die Ulme neben der Weide und Pappel als Trauerbaum und wurde daher häufig auf Friedhöfen gepflanzt.
Bei unseren deutschen Altvorderen beeindruckte dagegen eher die Härte und Stoßfestigkeit des durchaus attraktiv gemaserten Holzes: Rüster werden sowohl der Baum, als auch das Holz heute noch genannt, und dieses Wort stammt vom althochdeutschen "roust" ebenso ab wie die auf das Ulmenholz ebenso zutreffenden Adjektive "robust" und "rüstig".
Ein derart widerstandsfähiges Holz trotzt zwar den hohen Belastungen, die auf Flaschenzüge, Winden und Glockenstühle einwirken, aber gegen die vernichtende Wirkung des Ulmensplintkäfers sind alle drei heimischen Arten (Feld-, Flatter- und Bergulme) nicht gewachsen. Ein vom Käfer übertragener Schlauchpilz verstopft die Leitbündel und lässt den Baum quasi von heute auf morgen fast ohne Vorwarnung vertrocknen.
Eine ganze Menge riesiger Baumleichen, sogenannte Krücken, zeugen nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern von der einst imposanten Wirkung der bis zu 40 m hohen und 400 Jahre alten Bäume. Bleibt zu hoffen, dass sich der Jungbestand des Parks zu rüstigen Rentnern entwickelt.